Mit dem FC St. Pauli steht für den FSV Frankfurt nach Union Berlin und der SpVgg Fürth das dritte Spiel in Folge gegen einen Aufstiegsaspiranten an. In den beiden Begegnungen an der Alten Försterei (0:2) und am Ronhof (2:3) gingen die Bornheimer leer aus, auch wenn in Fürth ein oder sogar drei Punkte durchaus im Bereich des Möglichen waren. Gegen die Hanseaten gilt es nun, verlorenen Boden wieder gutzumachen, denn durch den gestrigen Sieg der Arminia ist der Vorsprung auf Rang 16 auf zwei Punkte zusammengeschmolzen. Der FC St. Pauli will nach den “Big Points” aus dem Montagsspiel gegen Union (2:1) nachlegen, hat mit einem Auswärtssieg an diesem Wochenende die Chance, sich von Platz 4 noch weiter nach vorne zu arbeiten. Am Bornheimer Hang taten sich die Kiezkicker allerdings in den letzten Jahren oft schwer.
FSV-Trainer Benno Möhlmann erwartet heute “eine schwierige Aufgabe. St. Pauli ist eine spielstarke Mannschaft, die in den letzten Wochen und Monaten auswärts überzeugt und gut gepunktet hat.” Der Bornheimer Übungsleiter muss zudem seine Defensivformation ein weiteres Mal umbauen. Kapitän Björn Schlicke ist nach seiner Gehirnerschütterung noch nicht wieder voll einsatzfähig, so dass in der Innenverteidigung wohl Marc Heitmeier und Joan Oumari beginnen werden. Auch Tim Heubach bietet sich hier allmählich wieder an, ihm fehlt allerdings nach einjähriger Verletzungspause die Wettkampfpraxis. Ein Wackelkandidat war während der Woche Denis Epstein, der sich im Spiel in Fürth eine Beckenprellung zugezogen hatte und kurzzeitig mit dem Training aussetzen musste. Wahrscheinlich kann er aber heute auflaufen, ansonsten stünde Nils Teixeira für die Linksverteidigerposition bereit. Im defensiven Mittelfeld fällt Nestor Djengoue aus, der sich im Training eine Bänderverletzung zugezogen hat. Möhlmann könnte nun wieder zum gewohnten 4-4-2 zurückkehren und Nikita Rukavytsya als zweite Spitze neben Edmond Kapllani aufbieten. Eine defensivere Variante wäre der Einsatz von Faton Toski, der die Position von Djengoue einnehmen könnte. Für die beiden freigeworden Plätze im 18er-Kader bieten sich Manuel Konrad und Marcel Kandziora an, die ihre Verletzungen auskuriert und in dieser Woche voll mittrainiert haben.
Für St. Paulis Chefcoach Roland Vrabec ist das heutige Spiel gleichsam eine Rückkehr an eine alte Wirkungsstätte. Der gebürtiger Frankfurter war nach dem frühzeitigen Ende seiner aktiven Laufbahn von 2001 bis 2007 als Jugentrainer des FSV tätig. Vor neun Monaten nahm er seine Arbeit beim FC St. Pauli als Co-Trainer auf, seit der Beurlaubung von Michael Frontzeck Anfang November ist er Chefcoach und damit mitverantwortlich dafür, dass die Mannschaft auch am 24. Spieltag noch eine wesentliche Rolle im Rennen um die Aufstiegsplätze spielt. Er kann für die heutige Begegnung personell nahezu aus dem Vollen schöpfen, lediglich Christopher Buchtmann, der seinen Muskelfaserriss im Adduktorenbereich noch nicht ganz auskuriert hat und Rekonvaleszent Fabian Boll fehlen. Damit stehen Vrabec, der trotz des Sieges gegen Union mit der spielerischen Leistung seiner Elf nicht zufrieden war, insbesondere im Offensivbereich einige Alternativen zur Verfügung. Fin Bartels etwa, der am Montag als Joker stach, bietet sich wieder für die Startformation an und könnte neben John Verhoek, im vergangenen Jahr noch zehnfacher Torschütze auf Seiten des FSV, als zweite Sturmspitze auflaufen. Mittelfeldspieler Philipp Ziereis, der bei seinem Zweitliga-Debüt nicht wirklich überzeugen konnte, wird sich heute wohl mit einem Platz auf der Bank zufrieden geben müssen, für ihn könnte Jan-Philipp Kalla wieder in die Startelf rücken.
Wie alle anderen Spiele wird auch diese Partie ausschließlich im Pay-TV bei Sky und Liga Total übertragen. Einen offiziellen Live-Stream im Internet gibt es mit Ausnahme von Sky Go leider nicht, allerdings sollte man auf den einschlägigen Seiten einen funktionierenden Stream finden. Ansonsten bietet es sich an, die 90 Minuten in einem der zahlreichen Live-Ticker zu verfolgen oder aber auf das Fußballradio “Sport1.fm” auszuweichen.
Voraussichtliche Aufstellungen:
FSV Frankfurt: Klandt – Huber, Oumari, Heitmeier, Teixeira – Kauko, Kruska – Görlitz, Leckie – Kapllani, Rukavytsya
FC St. Pauli: Tschauner – Schachten, Gonther, Thorandt, Halstenberg – Trybull – Rzatkowski, Kalla – Kringe – Bartels, Verhoek